
Zecken bei Hunden: Gefahren und Möglichkeiten zum Schutz
Zecken befallen nicht nur Menschen sondern auch Hunde. Es gibt vermutlich kaum einen Vierbeiner, der im Laufe seines Lebens nicht zumindest einmal mit Zecken in Kontakt geraten ist. Leider ist das nicht nur lästig, sondern kann auch eine große Gefahr für die Gesundheit der Fellnase bedeuten.
Was Zecken für Hunde so gefährlich macht, wie Sie bei einem Biss reagieren sollten und wie Sie Ihren Vierbeiner bereits im Vorfeld vor Zecken schützen können, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Was sind Zecken?
Bei Zecken handelt es sich um Parasiten, genauer gesagt um eine Art Milben. Sie beißen ihr Opfer und ernähren sich dann von dessen Blut. Sobald sie sich vollgesogen haben, lassen sie sich wieder herunterfallen.
Es gibt zahlreiche verschiedene Unterarten der kleinen Blutsauger. Hunde werden am häufigsten vom gemeinen Holzbock gebissen. Daneben sind außerdem die Schafzecke, die Auwaldzecke, die Igelzecke und (hauptsächlich in Südeuropa) die Braune Hundezecke verbreitet.
Zecken mögen keine Sonne und Trockenheit, sondern bevorzugen stattdessen schattige und feuchte Plätze. Dort sitzen sie auf Gräsern, Bäumen oder Sträuchern und warten darauf, dass ein geeignetes Opfer, wie zum Beispiel ein Mensch oder ein Hund, vorbeikommt. Einige Arten begeben sich auch aktiv auf die Suche.
Die typische Zeckenzeit geht witterungsbedingt von März bis Oktober. In diesem Zeitraum ist die Gefahr für Zeckenbisse besonders hoch. Wenn es sehr mild ist, können Zecken aber durchaus auch im Winter ein Problem darstellen.
Warum Zecken für Hunde so gefährlich sind
Es mag zwar ein wenig abschreckend klingen, dass Zecken sich vom Blut ihrer Opfer ernähren. Doch das ist es natürlich nicht, was diese Parasiten so gefährlich macht. Schließlich sind die Mengen so gering, dass sie nicht ins Gewicht fallen.
Das eigentliche Problem ist vielmehr, dass Zecken eine Reihe von, zum Teil sehr gefährlichen, Krankheiten auf Hunde übertragen können. Sie tragen die Erreger in sich und infizieren ihre Opfer durch den Biss mit ihnen.
Insbesondere die folgenden Krankheiten können von Zecken auf Hunde übertragen werden:
- Borreliose
- Ehrlichiose
- Babesiose
- Anaplasmose
- Frühsommer-Meningoenzephalitis
Borreliose
Bei Borreliose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch die Bakterien Borrelien ausgelöst wird. Eine Borreliose durchläuft verschiedene Stadien, wobei der Verlauf sowohl sehr harmlos als auch schwer ausfallen kann. Die Symptome der Krankheit sind sehr unspezifisch und treten meist erst lange nach der eigentlichen Infektion auf. Das macht es schwierig, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Im ersten Stadium kommt es typischerweise zu einer Schwellung um die Bissstelle sowie zu einer Rötung in der betroffenen Region. Beides muss jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein.
Im weiteren Verlauf können (oft erst nach einigen Monaten) Fieber sowie Gelenk- und Muskelschmerzen und Schwellungen an den Lymphknoten auftreten. Wird die Borreliose nicht behandelt, kann es im letzten Stadium schließlich sogar zu ernsten Herz- und Nierenproblemen sowie zu Lähmungserscheinungen kommen.
Ehrlichiose
Ehrlichiose ist eine Infektionskrankheit, die einen akuten bis chronischen Verlauf nehmen kann. In Europa ist sie im Mittelmeerraum verbreitet und wird dort vor allem durch die Braune Hundezecke auf Hunde übertragen.
Ehrlichiose ist durch ganz verschiedene, unspezifische Symptome gekennzeichnet. Ungefähr drei Wochen nach der Infektion beginnt die akute Phase der Krankheit. Sie zeigt sich unter anderem durch Beschwerden wie Nasenbluten, Fieber, Atembeschwerden und Erbrechen. Die akute Phase dauert in der Regel zwischen zwei und vier Wochen.
Im Anschluss daran zeigen sich oft über Monate oder Jahre keine weiteren Symptome, bevor die Krankheit dann in das chronische Stadium übergehen kann. Während diesem kann es zum Beispiel zu häufigen Blutungen, Blutarmut, Ödemen, einem starken Gewichtsverlust und Gelenkkrankheiten kommen. Zum Teil verursacht Ehrlichiose auch eine Meningoenzephalitis.
Der Verlauf der Erkrankung kann jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich sein, sodass nicht alle Symptome in gleichem Maße auftreten müssen.
Babesiose
Babesiose ist eine Infektionskrankheit, die vorrangig durch die Auwaldzecke übertragen wird. Bei einer Infektion gelangen Einzeller namens Babesia in den Körper des Hundes, wo sie die roten Blutkörperchen zerstören. Die dadurch verursachte Blutarmut führt, begleitet durch hohes Fieber, innerhalb von einigen Tagen zum Tod, sofern sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Anaplasmose
Auch Anaplasmose ist eine Infektionskrankheit, welche durch Zecken auf Hunde übertragen wird. Oft treten trotz der Infektion keine Krankheitssymptome auf. Abhängig von der Stärke des Erregerstamms kann eine Anaplasmose jedoch durchaus auch einen sehr ernsten Verlauf nehmen.
Nach einer Inkubationszeit von bis zu 20 Tagen äußert sich die Erkrankung dann unter anderem durch Fieber, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit. Darüber hinaus treten häufig weitere Symptome wie Schwellungen und Entzündungen der Gelenke, Muskelverhärtungen oder Lahmheit auf. Ebenso kann es zu einer Vergrößerung von Milz und Leber, Blutarmut oder Beschwerden mit dem zentralen Nervensystem kommen.
Frühsommer-Meningoenzephalitis
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (Kurzform FSME) äußert sich unter anderem mit Fieber und Beschwerden ähnlich denen einer Grippe. Auch bei dieser durch Zecken übertragenen Krankheit treten nicht immer Symptome auf. Wenn doch, sind allerdings oft auch das Gehirn und die Hirnhaut davon betroffen. Zum Teil können durch FSME auch eine Hirnhautentzündung und damit schwere Bewusstseinsstörungen entstehen.
Den Hund vor einer Infektion schützen
Wie Sie sehen, ist ein Zeckenbiss eine ernste Angelegenheit, die für Ihren Hund schwerwiegende Folgen mit sich bringen kann. Aus diesem Grund sollten Sie Ihr Möglichstes tun, Bisse von vorneherein zu vermeiden oder zumindest eine Infektion mit einer der genannten Krankheiten zu verhindern.
Selbstverständlich ist es keine Option, mit Ihrem Hund nicht mehr Spazieren zu gehen oder Grünflächen und Wälder gänzlich zu meiden. Dementsprechend ist es kaum möglich, das Zeckenrisiko völlig auszuschließen.
Zecken sollten möglichst schnell entfernt werden
Allerdings stechen Zecken in der Regel nicht sofort zu, sondern sitzen zunächst nur auf dem Fell. Indem Sie Ihren Vierbeiner nach jedem Spaziergang gründlich absuchen, können Sie Bisse häufig verhindern. Solange die Zecke noch nicht zugebissen hat, ist sie in der Regel auch deutlich besser zu erkennen.
Wenn der Hund bereits gebissen wurde, ist es wichtig die Zecke möglichst schnell zu entfernen. Einige Krankheitserreger benötigen bis zu einem Tag, um von der Zecke in den Hund zu gelangen. Durch das frühzeitige Entfernen senken Sie das Risiko einer Infektion also deutlich. Nutzen Sie eine Zeckenzange und achten Sie darauf, dass Sie das komplette Tier entfernen. Denn bleibt der Kopf stecken, können die Krankheitserreger dennoch in den Körper Ihres Hundes gelangen.
Häufige Bissstellen
Zecken beißen bei Hunden besonders häufig im Kopfbereich zu. Prinzipiell sind aber auch andere Stellen wie Bauch, Beine oder Rücken möglich. Wenn Sie eine Zecke gefunden haben, sollten Sie übrigens nicht mit dem Suchen aufhören. Denn gerade dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich noch mehr der kleinen Parasiten auf Ihrem Hund befinden. Es ist daher unerlässlich, Ihren Vierbeiner komplett abzusuchen, um Risiken zu vermeiden.
So können Sie Zeckenbissen vorbeugen
Es ist zu empfehlen, sich nicht ausschließlich auf das nachträgliche Absuchen des Vierbeiners zu verlassen und Zecken, falls nötig, zu entfernen. Darüber hinaus sollten Sie zudem zu einem geeigneten Zeckenschutzmittel greifen. Dieses wirkt abschreckend auf die Parasiten und kann von vorneherein den Befall verhindern.
Einige Mittel haben Nebenwirkungen
Leider enthalten viele herkömmliche Zeckenschutzmittel Wirkstoffe, die auch für Mensch und Tier eine potentielle Gefahr darstellen. So töten klassische Spot-on-Mittel und Tabletten zwar möglicherweise Zecken ab, können gleichzeitig aber auch Sie und Ihren Hund krank machen.
Denn nicht selten enthalten derartige Präparate Nervengifte. Diese können sowohl akute als auch dauerhafte Schäden verursachen. So kann es durch die Wirkung auf das zentrale Nervensystem beispielsweise kurzfristig zu Störungen der Koordination, Lähmungen oder Krämpfen kommen.
Doch auch wenn Ihr Vierbeiner mit einem Mittel zunächst keine Probleme zu haben scheint, bedeutet das nicht, dass die Gabe langfristig unbedenklich ist. Das Gift lagert sich mit der Zeit im Körper ab, bis die Dosis hoch genug ist, um dauerhafte Probleme zu verursachen.
So kann der Abbau der Gifte zum Beispiel Leber und Nieren schädigen oder das Präparat sorgt für chronische Beschwerden, die sich nicht ohne weiteres wieder beseitigen lassen. Einige Wirkstoffe gelten darüber hinaus außerdem als krebserregend.
Wer zu einem herkömmlichen Zeckenschutzmittel greifen möchte, sollte sich deshalb im Vorfeld gut über die enthaltenen Wirkstoffe informieren. Dabei ist neben dem Lesen der Packungsbeilage auch eine Recherche im Internet hilfreich. Überwiegen die Risiken den möglichen Nutzen, sollte von der Verwendung des entsprechenden Mittels abgesehen werden. Denn es gibt durchaus weit weniger bedenkliche Alternativen, die ebenso gut wirken.
Das gilt übrigens ganz besonders, wenn kleine Kinder zur Familie gehören. Denn auch für diese stellen giftige Wirkstoffe in Zeckenschutzmitteln eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit dar.
Warum natürliche Produkte besser sind
Der Verzicht auf gesundheitsschädliche Zeckenschutzmittel bedeutet nicht, dass Sie Ihren Hund ungeschützt lassen müssen. Denn es gibt eine Reihe natürlicher Präparate auf dem Markt, die Sie alternativ nutzen könne.

Anti-Zecken Spray von Bellfor sorgtfür einen besonders wirksamen Schutz vor Zecken und anderen Parasiten wie Flöhen.
So hat sich in Untersuchungen herausgestellt, dass zum Beispiel Laurinsäure eine abschreckende Wirkung auf Zecken besitzt. Bei Laurinsäure handelt es sich um eine mittelkettige Fettsäure, die unter anderem in Kokosöl vorkommt.
Präparate, die einen hohen Anteil an Laurinsäure enthalten, können somit einen ganz natürlichen Schutz gegen Zecken darstellen. Ein solches Mittel ist beispielsweise das Bellfor Anti-Zecken-Spray aus unserem Zeckenschutzmittel-Vergleich.
Neben Kokos- und Schwarzkümmelöl sorgt hier die Verwendung von Insektenfett für einen besonders hohen Gehalt an Laurinsäure und somit für einen besonders wirksamen Schutz vor Zecken und anderen Parasiten wie Flöhen.
Zeckenschutzmittel richtig anwenden
Damit ein Zeckenschutzmittel, wie das von Bellfor, seine Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, dass Sie es regelmäßig und gründlich anwenden. Denn nur dann wird die gewünschte Wirkung erzielt und Ihr Vierbeiner optimal vor Zecken und durch sie übertragene Krankheiten geschützt.
Zeckenschutz auf einen Blick
Zecken sind vor allem in der Zeit von März bis Oktober aktiv. Sie können eine Reihe von gefährlichen Krankheiten, wie zum Beispiel Borreliose, übertragen.
Um Ihren Hund davor zu schützen, sollten Sie folgende Dinge beherzigen:
- Verwenden Sie regelmäßig ein geeignetes Zeckenschutzmittel (vorzugsweise ein natürliches Präparat)
- Suchen Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang gründlich nach Zecken ab
- Entfernen Sie die Zecke im Falle eines Bisses umgehend und vollständig
- Achten Sie auf mögliche Krankheitssymptome und ziehen Sie wenn nötig einen Tierarzt zu Rate
Bild: © Fornander / Unsplash